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Warum schmeckt mein Kaffee sauer? Zehn Tipps für leckeren Kaffee

Wenn dein Kaffee zu sauer schmeckt, dann ist bei der Zubereitung etwas schief gelaufen. Es kann aber auch an der Röstung oder an den Kaffeebohnen selbst liegen. Wir bieten schnelle Hilfe, um den Geschmack deines Kaffees zu verbessern.
Es ist ein schöner Nachmittag, du hast gerade einen Filterkaffee oder einen Espresso zubereitet und Freunde zu dir eingeladen. Ihr nippt anschließend gemütlich an Eurem Filterkaffee oder Espresso – aber der Kaffee schmeckt zu sauer. Was ist schief gelaufen? Das versuchen wir in dieser Übersicht ganz einfach zu erklären.

Dein Kaffee schmeckt zu bitter? Dann schau mal in unseren passenden Beitrag dazu – mit den häufigsten Gründen für einen bitteren Geschmack im Espresso oder im Filterkaffee. Auch wenn du einen Vollautomaten hast, kann dir dieser Artikel helfen, den Grund für den zu bitteren Geschmack deines espressobasierten Kaffeegetränks zu finden.

Tipp 1: Die richtige Wassertemperatur

Grundlegend gilt: Die Wassertemperatur beeinflusst den Geschmack in der Tasse wesentlich. Denn von der Brühtemperatur hängt ab, wie viel Aroma aus dem gemahlenen Kaffee gelöst werden. Eine zu kühle Temperatur, z.B. unterhalb von 85°C kann Ursache für sauren Geschmack sein. Deshalb solltest du darauf achten, dass das Wasser für deinen Kaffee, ganz gleich ob Espresso oder Filterkaffee, nicht zu heiß oder zu kalt ist sondern der angegebenen Rezeptur entspricht.
Für deinen Espresso empfehlen wir eine Brühtemperatur von 93,5°C. Für deinen Filterkaffee eine Temperatur zwischen 92 und 94°C. Tipp: Kauf dir einen Wasserkocher mit Temperaturanzeige.

Tipp 2: Das Wasser ist zu sauer

Kaffee besteht zu 98 Prozent aus Wasser. Ein zu saurer Wassergeschmack führt deswegen logischerweise auch zu einem sauren Kaffee. Das Wasser ist zu sauer, wenn der PH-Wert (weit) unter 7.0 liegt. Das kann bei Wasser aus der Leitung durchaus passieren. In jeder Region gibt es unterschiedliches Wasser, was den Geschmack deines Kaffees beeinflusst. Selbst innerhalb der einzelnen Bezirke Berlins variiert das Wasser, weil es an unterschiedlichen Orten aufbereitet wurde.
Unser Tipp: Besorge dir einen Wasserfilter und nutze ab jetzt nur noch gefiltertes Wasser für deinen Kaffee.

Tipp 3: Kaffee frisch aufbrühen

Ein weiterer Grund für einen zu sauren Geschmack deines Kaffees aus dem Supermarkt kann ganz simpel sein: Er hat zu lange gestanden. Das kommt oft davon, wenn zu große Mengen von Kaffee zubereitet werden. Zum Beispiel mit einer zu großen, handelsüblichen, French Press oder Kaffeemaschine. Anders ist es bei Specialty Kaffee: Er verändert beim Abkühlen seinen Geschmack, was seine Qualität und Komplexität auszeichnet. Wir empfehlen für leckeren Kaffee, immer kleine Mengen frisch aufzubrühen.

Das Rezept: Nutze für einen Liter Wasser 60 Gramm Kaffeepulver. Das entspricht genau 75 Gramm Kaffee für 1,25 ml (bei einem 1,25 L Moccamaster). Für einen halben Liter sind es folglich 30 Gramm (z.B. bei einer 0,5 L French Press) und für 200 Milliliter 12 Gramm Kaffeepulver (bei einer 0,2 L Tasse). Merke: Auch eine falsche Brew Ratio kann zu einem unerwünschten Geschmack in der Tasse führen, vor allem zu einem zu bitteren Geschmack.

Tipp 4: Mahlgrad anpassen

Läuft dein Kaffee zu schnell durch, ist er wohl zu grob gemahlen. In diesem Fall ist der Kaffee „unterextrahiert“ und er schmeckt sauer, oder auch wässrig. Unterextrahiert, das heißt das Wasser hat zu kurz Kontakt mit dem Kaffee und kann nicht genug Aroma aufnehmen (Fakt für Kaffeenerds: Das bedeutet eine Herauslösung von weniger als 18 Prozent der gewünschten Inhaltsstoffe, gewünscht sind 18-22 Prozent).

Das passiert beispielsweise, wenn der Kaffee zu grob gemahlen ist. Im Ergebnis schmeckt der Espresso zu wässrig und oft sauer, ihm fehlt der Body, der Körper. Unser Tipp: Probier es mit einem feineren Mahlgrad!
Es ist grundlegend wichtig, dass du den Mahlgrad immer vorsichtig und sorgfältig einstellst, selbst kleinste Änderungen können eine wesentliche Beeinflussung des Geschmacks verursachen.

Tipp 5: Die Röstung ist zu frisch oder zu hell

Wenn der Kaffee zu sauer schmeckt, kann es daran liegen, dass er zu frisch oder zu hell geröstet ist. „Der Kaffee muss nach der Röstung noch einige Tage ausgasen“, sagt Head Röster Ivo. Deswegen haben wir semipermeable Aromaventile auf unserem Kaffee-Packaging. Denn nach dem Röstvorgang beginnt der Kaffee Kohlenstoffdioxid (CO2) auszuscheiden und es wird gleichzeitig O2 (Sauerstoff) ausgesetzt. Durch die semipermeablen Ventile kann das CO2 entweichen – und zugleich dringt kein weiterer Sauerstoff ein.
Fakt für Kaffeenerds: Dein Natural-Kaffee erreicht den Peak of Flavor 10-20 Tage nach dem Röstdatum, gewaschen aufbereitete Kaffees müssen 6-15 Tage entgasen (Durchschnittswerte). Auch eine zu helle Röstung, die zusätzlich noch in der Zubereitung überextrahiert wurde, kann zu einem sauren Geschmack in der Tasse führen.
„Der Kaffee muss nach der Röstung noch einige Tage ausgasen“
Ivo Weller, Co-Funder und Head Röster von Röststätte

Tipp 6: Dein Kaffee ist „unterröstet“

Hast du eine Filterkaffee-, eine Espresso, oder eine Omniröstung gekauft? Das ist sehr wichtig zu wissen. Omni Roasts sind zum einen in der Produktion einfacher, weil man mit einer Röstkurve zwei Produkte erstellen kann. „Wobei viele Kaffees das nicht unbedingt hergeben“, sagt unser Head Röster Ivo.
Das hat oft die Folge, dass die Filterkaffees ein Stück weit überröstet werden – und falls nicht, dann sind die Espressi unterröstet. Das heißt sie sind extrem säurebetont. Und Säure kann nice sein, aber wir unterscheiden zwischen einer positiven, also süßen Säure, die von der Frucht herrührt. Und zwischen einer scharfen Säure, die einen negativen Einfluss auf den Geschmack hat. Und die präsentieren sich bei unterrösteten Kaffees.

Tipp 7: Auf schonende Trommelröstung setzen

Sogenannter Commodity-Kaffee, sprich kommerzieller Kaffee (wie die vakuumverpackten, vorgemahlenen Ziegelsteine aus dem Supermarkt um die Ecke) wird mit all seinen Defekten einfach schnell und zu heiß geröstet. Das nennt sich auf der Verpackung dunkle Röstung, oder italienische Röstung. Das Resultat: Die Kaffeebohnen werden gebacken (weil zu lange mit gleicher Temperatur geröstet) oder schmecken verbrannt, sie sind außen verkohlt und im Inneren noch nicht fertig geröstet.
Das hat zur Folge, dass die Säuren im Inneren noch nicht ausreichend abgebaut wurden. Beim Brühen deines Kaffees schmeckst du deswegen ein saures Ergebnis in der Tasse. Unser Tipp: Setze auf Kaffee vom lokalen Röster deines Vertrauens. Wir beispielsweise rösten alle unsere 100 Prozent Arabica-Spezialitätenkaffees von Hand, sie sind deswegen bekömmlicher und Süße und Säure sind ausgewogen entwickelt.

Tipp 8: Säure und Acidity

Bitterkeit und Säure werden von Einsteigern im Specialty-Bereich oft verwechselt. Und: „Oft wird im Specialty-Coffee-Bereich aber auch ein saurer Geschmack mit Säure (Acidity) verwechselt“, weiß unsere Head Barista Izabela. Grundlegend gilt: Säure ist etwas Gutes und nichts Schlechtes. Das muss man lernen. Je mehr natürliche Säure ein Kaffee hat, desto komplexer ist sein Geschmack. Es ist wie beim Bier – viele schmecken gleich. Doch es gibt auch Craft Bier, mit unterschiedlichen Geschmacksnoten, vor allem Hopfen. Ein anderer Vergleich: Beim Kaffee ist es wie bei Früchten, beispielsweise bei einem Apfel. Die Säure macht den Geschmack aus.

Tipp 9: Kaffeedefekte meiden

Rohaffeedefekte, beispielsweise durch Fehler bei der Ernte oder Fermentierung und Lagerung, können auf den Magen schlagen oder sauer schmecken, insbesondere wenn sie zu schnell und zu heiß – also industriell – geröstet wurden. Minderwertige Bohnen kommen bei uns nicht in den Loring-Röster, wir probieren vorher ausgiebig und wählen gute Bohnen im Einkauf aus, zahlen Preise weit über dem Weltmarktniveau. Diese Qualität macht sich in der Tasse bemerkbar.

Tipp 10: Entdecke die Geschmackswelt von Spezialitätenkaffee

„Aber Kaffee muss doch nicht schmecken, sondern nur wach machen“, sagst du jetzt. „Ob zu sauer oder zu bitter, das ist doch egal.“ Das sehen wir anders. Es ist erstaunlich, wie vielseitig guter Kaffee und welche Aromen man schmecken kann (mehr dazu hier). Zum Beispiel nach Schokolade und Haselnuss (wie unser Brazil Single Origin Espresso Santiago) oder fruchtig-beerig (wie unser Äthiopier Alaka als Filterkaffee). Mehr zum Thema Kaffee-Tasting erfährst du im Interview mit Izaebela oder hier.

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written by

Christopher Braemer

Christopher ist gelernter Journalist und arbeitet im Marketing von Röststätte Berlin. Am Herzen liegen ihm der Röststätte-Newsletter und der Contentbereich. Für den Blog schreibt er über Kaffee aus aller Welt, aber auch über Wirtschaft, Politik oder Nachhaltigkeit. Falls ihr Fragen oder Anregungen habt, schreibt ihm gern eine Nachricht.

Fotos: Laura Droße
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