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Warum schmeckt mein Espresso bitter? 12 Tipps für leckeren Espresso

Dein Espresso schmeckt zu bitter? Es besteht kein Grund zur Verzweiflung, wir bieten schnelle Hilfe – denn bei der Espresso-Zubereitung braucht man wie beim Kochen ein Rezept, Präzision und gute Zutaten. Was du jetzt tun kannst, wenn dein Espresso zu bitter schmeckt, das erfährst du in diesem Beitrag.
Die neue Espressomaschine ist gekauft, dazu hast du dir neue Kaffeebohnen gegönnt und nun hast du das erste Mal einen Shot Espresso gezogen. Oder du hast dir wie gewohnt einen Espresso zubereitet und plötzlich schmeckt er anders. Das Ergebnis ist: zu bitter. Woran kann das liegen? Das wollen wir in diesem Beitrag erklären, von der Wahl der richtigen Kaffeebohne, über die Röstung bis hin zur Zubereitung.

Wenn du diese grundlegenden Tipps zur Espressozubereitung bereits kennst und einfach nur eine Espressobohne suchst, die nicht bitter schmeckt sondern eine ausgewogene Süße mitbringt, dann empfehlen wir dir zum Beispiel unseren Espresso Blend Sinfonia – mit Noten von Milchschokolade und Haselnuss. Falls dein Filterkaffee zu bitter schmeckt, dann lies unseren Beitrag hierzu. Zehn grundlegende Begriffe, um den Geschmack deines Kaffees besser zu beschreiben, findest du hier.

Tipp 1: Die volle Tasse Espresso gibt es nicht (Zubereitung)

Grundlegend gilt: An der Siebträgermaschine kannst du nur mit einem Espresso Shot keine volle Tasse Kaffee zubereiten. Unser Single Espresso hat ein festes Rezept (Dose in: 10 Gramm, dose out: 20 Gramm, Extraktionszeit 26-28 Sekunden). Vermeide es unbedingt, mehr Wasser durch das Sieb laufen zu lassen, bis die Tasse voll ist! Denn dann würde die Brew Ratio, also das Verhältnis von Wasser zu Kaffee nicht mehr passen und der Espresso wäre nur noch bitterer und eher wässrig im Geschmack.

Kurz erklärt: Americano

Wir empfehlen für Siebträger und ggf. für Vollautomaten: Den Americano. Insbesondere bei der Espressomaschine basiert jedes Getränk auf einem Espresso. So ist es auch beim Americano. Die Tasse Kaffee basiert auf einem Single oder Double Espresso und wird anschließend mit heißem Wasser (Trinktemperatur) aufgefüllt. Diese Zubereitungsmethode ermöglicht es auch mit einem Siebträger eine leckere, ausgewogene "Tasse Kaffee" zuzubereiten ohne dass sich zu viel gelöste Bitterstoffe gelöst haben.

Tipp 2: Unbedingt eine Waage nutzen (Zubereitung)

Die Waage ist das wichtigste und am meisten unterschätzte Tool bei der Zubereitung von Kaffee im Allgemeinen und insbesondere von Espresso. Präzision ist unentbehrlich bei der Zubereitung – egal ob du ein Home-Barista bist oder als Barista im Café arbeitest. Grundlegend gilt: Kaffee zubereiten bedeutet, ein Rezept zu befolgen. Das ist das gleiche wie beispielsweise beim Backen eines Brotes – ohne Rezept ist es schwer, konstant die gleichen Ergebnisse zu erzielen.
„Wenn ihr euren Kaffee nicht abwiegt, werdet ihr nie zweimal das gleiche Ergebnis erzielen."
Nicole Battefeld, Barista-Champion und ehemalige Head of Education bei Röststätte

Tipp 3: Brührezept anpassen (Zubereitung)

Dass dein Espresso zu bitter schmeckt, kann auch an der Brew Ratio liegen, also am Verhältnis von Kaffee zu Wasser. Für deinen Espresso empfehlen wir dir eine Brew Ratio von 1:2, also beispielsweise für 10 Gramm Espressobohnen (Dose in) – das ergibt 20 Milliliter Espresso in der Tasse (Dose out). Wir haben dir einen detaillierten Brew Guide zur Zubereitung von Espresso zusammengestellt.

Tipp 4: Mahlgrad anpassen (Zubereitung)

Durch die Einstellung des Mahlgrads kannst du den Geschmack deines Espressos verbessern, die Wiederholbarkeit sicherstellen, mit Rezepten experimentieren und vieles mehr. Entscheidend für Geschmack und Qualität deines Espressos ist der Mahlgrad – egal ob Siebträgermaschine, Vollautomat oder Herdkanne. Für Espresso empfehlen wir grundlegend einen feinen Mahlgrad.

Trockenes Mundgefühl und bitterer Geschmack? Dann ist dein Espresso höchstwahrscheinlich überextrahiert, das heißt dass das Wasser zu lange Kontakt mit dem gemahlenen Kaffee hatte und zu viele Bitterstoffe extrahiert wurden. Das passiert beispielsweise, wenn der Espresso zu fein gemahlen ist.

Espresso-Brührezept: Ein Beispiel

Nehmen wir für nun als Brühbeispiel das folgende Rezept als unser Standardrezept für einen Single Espresso:

10 g Kaffeepulver in the basket (Single Espresso)
20 g Espresso out
25 Sekunden Extraktionszeit

Ohne Waage kannst du das Rezept nicht überprüfen. Denn die Extraktionszeit hängt nicht nur vom Mahlgrad ab, sondern auch von der Menge des verwendeten Kaffees. Wenn der Kaffee zu fein gemahlen ist, läuft er zu langsam durch. Ist er hingegen zu grob gemahlen, läuft er zu schnell durch. Unser Tipp: Um die Handhabung des Ausgabegewichts etwas zu vereinfachen, kannst du anstelle einer Waage zum Einstellen des Espresso's auch ein Shotglas mit einer Markierung verwenden, damit du ungefähr weißt, ob es ausreicht.

Tipp 5: Auf die richtige Temperatur achten (Zubereitung)

Die ideale Brühtemperatur an der Siebträgermaschine ist 93,5 ° C für einen Espresso. Ist die Brühtemperatur zu heiß eingestellt, kann dies zu einem zu bitteren Geschmack deines Kaffees führen. Unser Tipp: Investiere in eine hochwertige Siebträgermaschine, damit erreichst du einen viel leckeren Kaffee als aus dem Vollautomaten.

Tipp 6: Maschine und Tassen richtig reinigen

Ein zu bitterer Geschmack kann aber auch an Kaffee-Öl-Rückständen in deiner Espressomaschine liegen, weil du deine Maschine nur mit Wasser gereinigt hast. Ein Espressoreiniger (wie unser biologisch abbaubarer Reiniger) – nur anwendbar auf Zwei-Kreislaufmaschinen – kann Wunder bewirken. Doch egal was du für eine Maschine verwendest, das Material sollte täglich gereinigt werden.

Tipp 7: Auf Kaffeesorte achten – Arabica oder Robusta? (Sourcing)

Du hast bereits alles versucht, auf die passende Temperatur, Zubereitung, Reinigung und Brührezept geachtet – und trotzdem schmeckt dein Espresso bitter? Dann könnte es an der Wahl der Kaffeebohne liegen. Egal ob Siebträger oder Vollautomat – für einen leckeren Espresso empfehlen wir 100 % Arabica-Bohnen von einem Röster aus deiner Gegend.

Denn bei den meisten Kaffees, die du im Supermarkt vakuumverpackt oder als ganze Bohne einkaufst, wird meistens nichts über den Anteil von Arabica- und Robustabohnen gesagt (und auch nichts über Ursprung, das Jahr der Ernte, Aufbereitung, Anbauhöhe und Varietät – all das beeinflusst den Geschmack in deiner Tasse). Grundlegend gilt: Robustabohnen haben einen höheren Koffeinanteil und einen bitteren Geschmack (mehr dazu hier).

Tipp 8: Auf traditionelle Röstung achten (Roasting)

Sogenannter Commodity-Kaffee, sprich kommerzieller Kaffee (wie die vakuumverpackten, vorgemahlenen Ziegelsteine aus dem Supermarkt um die Ecke) wird mit all seinen Defekten einfach schnell und zu heiß geröstet, sodass nur noch eines übrig bleibt: Bitterkeit. Das nennt sich auf der Verpackung dunkle Röstung, oder italienische Röstung. Wir nennen das: totgeröstet. Denn vom Geschmack bleibt nicht viel übrig.

Grundlegend gilt: Beim Kauf deines Kaffees beim Röster deines Vertrauens solltest du erstens darauf achten, dass es sich um eine schonende Trommelröstung handelt – denn nur so wird vermieden, dass dein Espresso einfach nur bitter schmeckt, es wird eine ausgewogene Säure entwickelt und der individuelle Geschmack einer jeden Bohne betont. Achte zweitens darauf, ob es sich um eine Filterröstung, eine Espressoröstung oder einen Omniroast handelt.
Sogenannte Omniroasts sind zum einen einfacher, weil man mit einer Röstkurve zwei Produkte erstellen kann. Aber das geben viele Kaffees nicht unbedingt her. "Das hat oft die Folge, dass die Filterkaffees ein Stück weit überröstet werden – und falls nicht, dann sind die Espressi unterröstet", sagt Ivo, Head Röster und Co-Funder von Röststätte. Das heißt sie sind extrem säurebetont. "Und Säure kann nice sein, aber wir unterscheiden zwischen einer positiven, also süßen Säure, die von der Frucht herrührt. Und zwischen einer scharfen Säure, die einen negativen Einfluss auf den Geschmack hat. Und die präsentieren sich bei unterrösteten Kaffees."

Tipp 9: Entdecke die Geschmackswelt von Kaffee (Tasting)

„Aber Kaffee muss doch bitter schmecken“, sagst du jetzt. Das sehen wir anders. Es ist erstaunlich, wie vielseitig guter Espresso und welche Aromen man schmecken kann (mehr dazu hier). Zum Beispiel nach Schokolade und Haselnuss (wie unser Brazil Single Origin Espresso Santiago) oder fruchtiger mit Noten von dunkler Schokolade und Schwarzer Johannisbeere (wie unser Novum Signature Blend).

Schau dir mal das Flavor Wheel der SCA an, es zeigt wie vielseitig hochwertiger Kaffee schmecken kann. Du hast bereits Spezialtiätenkaffee eingekauft, aber schmeckst die Noten nicht heraus? Ein Interview zum Thema Kaffee schmecken mit unserer Head Barista Izabela findest du übrigens in unserem Blog. Falls du nun Interesse hast, mehr über den Geschmack von Kaffee zu lernen, lies unseren Guide zum Thema Kaffee-Tasting.

Tipp 10: In eine gute Mühle investieren

Genauso wichtig wie der Kauf deiner Siebträgermaschine ist die Investition in eine hochwertige Mühle, beispielsweise in unseren neuen Arco Grinder (Foto). Denn wenn dein Kaffee, gemahlen etwa mit einer minderwertigen Klingen-Mühle, eine zu inhomogene Mischung aus größeren und kleineren Partikeln (Brocken oder "Boulders" bzw. "Fines" - feiner Staub) enthält, werden diese unterschiedlich schnell extrahiert.
In der Regel werden die größeren Partikel unterextrahieren, während die kleineren überextrahieren. Dies kann zu unvorhersehbaren Extraktionsraten führen, den Geschmack deines Kaffees durcheinanderwirbeln und dich daran hindern, ein Rezept erfolgreich nachzubrühen. Es kann auch zu einem bitteren Geschmack führen.

Tipp 11: Lagerung und Peak of Flavor

Grundlegend gilt: Kaufe deine Espressobohnen am besten immer in angemessenen Mengen und frisch geröstet. So vermeidest du, dass ungenutzter Espresso oder Filterkaffee alt wird und kostbares Aroma entweicht. Wie viel Kaffee Du kaufst, hängt von Verbrauch ab und wie Du den Kaffee zubereitest. Mehr über den sogenannten Peak of Flavor, also den Zeitpunkt nach der Röstung, zu dem deinen Bohnen ihren vollen Geschmack entfalten und wie du deine Kaffeebohnen lange frisch hältst, erfährst du hier.

Auch wenn wir nicht in Deiner unmittelbarer Nähe sind – in unserem Onlineshop kannst du jederzeit frisch gerösteten Kaffee einkaufen – von 250g bis 1kg. Innerhalb von 1-3 Tagen ist der Kaffee dann bei dir. Klimaneutral mit DHL Go Green geliefert.

Tipp 12: Lerne mehr über den perfekten Espresso-Shot

Wenn du jetzt neugierig geworden bist und mehr über Espresso und seine Zubereitung (inklusive Praxisanteil) lernen willst – dann schau doch mal in unserer Barista Academy vorbei. Ansonsten erfährst du in unserem Blog unter den Kategorien "Barista Academy" und "Brew Guides" mehr darüber, wie du leckeren Kaffee zubereitest. Happy Brewing!
written by

Christopher Braemer

Christopher ist gelernter Journalist und arbeitet im Marketing von Röststätte Berlin. Am Herzen liegen ihm der Röststätte-Newsletter und der Contentbereich. Für den Blog schreibt er über Kaffee aus aller Welt, aber auch über Wirtschaft, Politik oder Nachhaltigkeit. Falls ihr Fragen oder Anregungen habt, schreibt ihm gern eine Nachricht.

Fotos: Laura Droße
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